Will
Deja
Vu
(COP
International /
Zomba)
Nox Obscura 02/2000
COP International, seines Zeichens eines der
musikalisch anspruchsvollsten Electrolabel, hat die Helden der 80er und 90er
Jahre für sich entdeckt. Im März dieses Jahres erscheint mit "Suffer"
eine neue EP der 80er-Heroen Moev, die mit ihren Alben "Yeah whatever" (1988)
und "Head/down" (1990) zwei Klassiker des etwas poppigeren Electros erschufen.
Eine weitere neue Veröffentlichung auf dem deutsch/amerikanischen Label
ist die CD "Deja Vu". Hierbei wurden die zwei CDs der Band Will zu einem
Tonträger zusammengefasst. Ganz nebenbei handelt es sich bei diesen
Platten, "Pearl of great price" (1991) und "Word, flesh, stone" (1992), um
zwei der besten Electro-Veröffentlichungen der 90er Jahre. Hinter Will
versteckten sich seiner Zeit solch illustre Namen wie Rhys Fulber, der auch
als Mitglied von Front Line Assembly und Delerium von sich reden machte,
und Chris Peterson, der Fulber nach seinem Ausstieg bei FLA ersetzte. Wills
Sound kann man am besten als vollends begeisternde Mischung aus Dead Can
Dance, Delerium und Front Line Assembly beschreiben. Die Band verarbeitet
neben ambienten Klängen, klassische und sakrale Einflüsse zu einem
unheilvollen Ganzen, das seinesgleichen sucht. Schöner und düsterer
kann Musik wohl kaum sein. Zwei absolute Klassiker zum Preis von einem. Wer
kann dazu schon nein sagen. Diese Veröffentlichung hat die Bezeichnung
Meisterwerk wirklich einmal verdient.
S.G.